Runder Tisch Flüchtlingsarbeit AichtalWer wir sind
Wie wir arbeiten
Text eines Asylsuchenden Im Oktober 2015 lebte Ibrahim in der Notunterkunft in den Stockwiesen. Aus seiner Heimat Irak musste er fliehen. Seine Gefühle fasst er in Worte: Vergessene SehnsuchtVielleicht werde ich mein Leben hier neu beginnen Aber das bedeutet, dass ich mein Land vergessen muss Meine Heimat Jeden Tag vermisse ich sie Vielleicht jeden Moment Manchmal versuche ich meine Heimat und meine Familie zu vergessen, aber ich kann nicht Wenn ich einige alte Leute sehe, Glaube ich meine Eltern gesehen zu haben Wenn ich einige junge Leute sehe Sehe ich meine Geschwister Hier gibt es viele nette Leute, die alles machen, damit ich meine Probleme vergesse Sie tun alles, damit wir vergessen, Aber das ist sehr schwierig Für einige Minuten können wir vergessen Danach ist die Sehnsucht wieder zurück Du kannst nie vergessen, wenn du alles verloren hast. Am Ende: Alle Leute hier – ihr seid meine Familie Danke von Herzen Deutschland… (Ibrahim Taher, 25, Irak)
Leserbrief vom 12. Oktober 2015 300 Flüchtlinge in einer Fabrikhalle in Aich Zur Zeit suchen Tausende Menschen in Deutschland Schutz vor Krieg und Verfolgung. Wir müssen und wollen ihnen Zuflucht und eine neue Heimat geben.
Schon von März 2011 bis Januar 2014 lebten 28 junge Männer in der Gemeinschaftsunterkunft in Aichtal. Menschen mit verschiedenem kulturellem Hintergrund wohnten in Grötzingen in der Nürtinger Straße 33, bis ein Brand das Haus unbewohnbar machte und die Flüchtlinge nach Sielmingen umziehen mussten.
Fast zwei Jahre vergingen ohne dass eine neue Unterkunft in Aichtal gefunden bzw. bereitgestellt wurde.Verschiedene Standorte in Aichtal waren vom LRA zwar geprüft worden, aber nichts konnte realisiert werden. Und das, obwohl die Erstaufnahmeeinrichtungen überfüllt sind und es an Plätzen zur vorläufigen Unterbringung fehlt. Wertvolle Zeit verstrich.
Wie sollen sich die Menschen unter solchen Bedingungen von den Strapazen der Flucht erholen, wie ihre Traumata verarbeiten können? Wie kann ein friedliches Miteinander so vieler Menschen auf engstem Raum gelingen? Wie kann gar eine Integration in unsere Stadt möglich werden? Wir wissen, dass wir im Moment eine unglaubliche Fluchtwelle erleben und haben Verständnis dafür, dass dies die Verwaltung und uns alle vor große Probleme stellt. Wir sehen aber auch, dass der Politik hier Versäumnisse vorgeworfen werden müssen, da man jahrelang das Flüchtlingsproblem nicht richtig ins Auge gefasst und eben nicht vorausschauend gehandelt hat.
Klar muss sein, dass eine Unterkunft in einer Fabrikhalle wie in den Stockwiesen nur eine kurzfristige Notlösung sein darf. Wir appelieren an die Verantwortlichen, alle Anstrengungen zu unternehmen, um möglichst schnell menschenwürdige Unterkünfte dezentral bereitstellen zu können.
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Wir freuen uns über Verstärkung
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